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Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
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(Dienstag, 16. September 2025 01:24:36)
l.MA.AL.KAL2-2.25FS (Fragebogen und Umfragen)
Modul: Fragebogen und Umfragen
Diese Information wurde generiert am: 16.09.2025
Nr.
l.MA.AL.KAL2-2.25FS
Bezeichnung
Fragebogen und Umfragen
Veranstalter
LA Master-Studiengang Angewandte Linguistik
Credits
2
Unterrichtssprache
Deutsch
Erwartete Gesamtarbeitszeit
Total
60.00 h
Status
Aktiv
Beschreibung
Version: 2.0 gültig ab 01.08.2025
Kursbezeichnung
Gewichtung
Fragebogen und Umfragen
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Informationen zum Modul
Bestehensbedingungen
genügende Modulgruppenbewertung
Zugehörigkeit Modulgruppe
Angewandte Linguistik II: Methoden
Bemerkungen
Wahlpflichtmodul
Kurs: Fragebogen und Umfragen
Nr.
l.MA.AL.KAL2-2.25FS.K
Bezeichnung
Fragebogen und Umfragen
Veranstalter
LA Master-Studiengang Angewandte Linguistik
Kategorie
Lehrveranstaltung
Unterrichtssprache
Deutsch
Erwartete Gesamtarbeitszeit
Total
60.00 h
Kurs
12.00 h
Selbststudium
48.00 h
Beschreibung
Version: 1.0 gültig ab 01.08.2025
Lernziele
Haltung:
Sie entwickeln Ihre kritisch-offenen Haltung gegenüber quantitativen Herangehensweisen an Sprache weiter.
Bereitschaft zu Auftritten vor Publikum
Bereitschaft zur Arbeit in Gruppen und Teams
Bereitschaft zur Übernahme von Führungs- und Beratungsaufgaben
Wissen:
Sie erweitern Ihr Wissen über die Prinzipien und Methoden der Fragebogenentwicklung, -durchführung und -administration.
Können:
Sie können das im Kurs erworbene Wissen bei der Entwicklung, Durchführung und Administration des eigenen Instruments nutzen und beispielsweise die Gültigkeit und Zuverlässigkeit der eigenen Forschungsergebnisse und -instrumente systematisch überprüfen.
Hohe Belastbarkeit und Stressresistenz
Hoher Grad an Selbstorganisation und Selbststeuerung bei Individualisierung des eigenen Profils
Lerninhalte
Umfragen dienen dazu, Merkmale von Personengruppen und Kontexten, Einstellungen, Haltungen und Verhalten systematisch zu erfassen. Dabei gilt der Fragebogen als das ökonomischste Instrument der Datengewinnung und auch als wichtiges Instrument linguistischer Forschung.
Der Kurs legt den Schwerpunkt auf den Prozess der Fragebogenentwicklung.
Der Kurs ermöglicht den Studierenden die Auseinandersetzung mit theoretischen Inhalten zur Fragebogenkonstruktion sowie mit forschungspraktischen Aspekten.
Lehrform
Durch diese Lehr- und Lernformen werden der Wissenserwerb und die Kompetenzentwicklung unterstützt:
a) theoretische Impulse;
b) Bearbeitung ausgewählter Literatur und Übungen online im Selbststudium;
c) gesteuerte und offene Diskussionen zur Vertiefung und Reflexion der erarbeiteten Inhalte;
d) Übungen in Kleingruppen zur Anwendung des Gelernten;
e) Kurzpräsentationen der eigenen Arbeiten mit Peer- und Expertenfeedback.
Der Kurs umfasst vier Teile, welche (1) die theoretisch-methodische Grundlage zur Fragebogenentwicklung vermitteln, (2) die Anwendung dieser Grundlage in der Itemformulierung, in der Fragebogenstruktur und in der Fragebogengestaltung veranschaulichen; (3) den Transfer des Gelernten in die Konstruktion forschungs- und berufsrelevanter Fragebögen sichern und (4) die Einschränkungen und Grenzen quantitativer Daten kritisch reflektieren. Die Themen sind:
Ziele der Befragung, Population und Stichprobe
Typen von Fragen: factual questions, behavioural questions, attitudinal questions, …
Typen von Skalen
Fragebogenentwicklung
Itemformulierung
Dramaturgie und Layout
Pilotierung
Fragebogendurchführung und -administration Stichprobenplanung, Stichprobengewinnung
Prozesse der Datensammlung
Fragebögen und Umfragen in der Forschung und im Beruf
Einsatz von Fragebögen in Forschungsprojekten der Angewandten Linguistik
Einsatz von Fragebögen im beruflichen Kontext
Quantitative Daten: Einschränkungen und Grenzen
Bei der Verbindung von quantitativer Forschungstheorie und Forschungspraxis und der Choreografie der Lehre greift die Kursleitung auf ihre mehrjährige Forschungserfahrung in nationalen und internationalen Projekten sowie auf ihre langjährige Erfahrung in der Moderation von Lehrveranstaltungen zurück.
Kernbegriff
Item
«Ein Fragebogen ist nur so gut wie seine Items.» (Riemer, 2016, S.159) – Aufgaben oder Fragen werden im Rahmen der Testtheorie auch Items genannt (Bühner, 2011, S. 20). Während Items in Tests Kompetenzen im engeren Sinne vom Wissen, Eignung und Leistung messen, haben Items in Fragebögen keinen bewertenden und evaluierenden Charakter. Inhalt von Fragebogenitems können Aussagen, Meinungen o. Ä. sein, welche die befragte Person zu einer Reaktion bzw. zu einer (Selbst-) Einschätzung veranlassen. In diesem Sinn kann man Items in Fragebögen nicht richtig oder falsch beantworten. Häufig werden solche Items den Befragten auf einer vorgegebenen, anzukreuzenden Ratingskala vorgelegt und haben zum Ziel Einstellungen, Haltungen, Erfahrungen oder andere Persönlichkeitsvariablen zu operationalisieren (vgl. Dörnyei, 2015, S.102 ff.; Riemer, 2016, S.159; Gabler Wirtschaftslexikon).
Die Itemkonstruktion bzw. die Entwicklung von Fragen und Aufgaben bezieht sich auf wissenschaftliche Theorien und Konstrukte; in diesem Fall spricht man von einer deduktiven Fragebogenkonstruktion. Auch Befragungsergebnisse mit Expert:innen und Lai:innen können aber der Fragebogenkonstruktion dienen (induktive Fragebogenkonstruktion). Wenn man z.B. wissen möchte, was einen erfolgreichen Organisationskommunikationsexperten oder eine erfolgreiche Dolmetscherin ausmacht, wird man erfolgreiche Expert:innen der Organisationskommunikation oder erfolgreiche Dolmetscher:innen interviewen und anhand ihrer Angaben (Merkmale, Eigenschaften, Fähigkeiten) prototypische Items für einen Fragebogen entwickeln (angepasstes Beispiel von Bühner, 2011, S.49).
Bei der Operationalisierung von abstrakten Konstrukten und bei Untersuchungsgegenständen, für die es keine validierten Messverfahren gibt, werden Multi-Items, nämlich mehrere Items, gewöhnlich 4 bis 10, verwendet (Riemer, 2016, S.159). Multi-Items sollen unterschiedliche Facetten des gleichen Konstrukts abdecken und dadurch die stabile Komponente, welche die Items teilen, maximieren und gleichzeitig Störeinflüsse jedes Einzelitems minimieren. (vgl. Dörnyei, 2015, S.104)
Zur Itemkonstruktion gehört darüber hinaus die Itemformulierung und die Auswahl der Skalentypen sowie Überlegungen über die Anordnung der Fragen. Alle diese drei Subthemen werden im Kurs behandelt. Das Item als der kleinste Baustein des Fragebogens (vgl. Rost, 1996, S.60) trägt wesentlich zu seinem Erfolg bei und wurde deshalb hier als Kernbegriff ausgewählt.
Bühner, M. (2011). Einführung in die Test- und Fragebogenkonstruktion (3. aktualisierte und überarbeitete Auflage). München: Pearson Studium.
Dörnyei, Z. (2015). Research Methods in Applied Linguistics. Quantitative, Qualitative and Mixed Methodologies (14th ed.). Ox- ford: Oxford University Press.
Gabler Wirtschaftslexikon
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/item-37787/version-261218
Rost, J. (1996). Lehrbuch Testtheorie, Testkonstruktion. Göttingen: Hogrefe.
Riemer, C. (2016). Befragung. In D. Caspari, F. Klippel, M. K. Legutke & K. Schramm (Hrsg.), Forschungsmethoden in der Fremdsprachendidaktik. Ein Handbuch (S. 155-172). Tübingen: Narr.
Leistungsnachweis
Portfolio/Leistungsbewertung während des Semesters nach Vorgabe der Dozierenden unter Berücksichtigung der Lernziele.
Übung (Abgabe bis SW 11);
Bewertungsart: Note in Viertelnotenschritten
Kursunterlagen
Textgrundlagen und weiterführende Literatur werden zu Semesterbeginn bekannt gegeben.
Bemerkungen
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