a.BA.AR.V-L1.10HS (Vertiefung L1 (Spezialfragen Designgeschichte 1) ) 
Modul: Vertiefung L1 (Spezialfragen Designgeschichte 1)
Diese Information wurde generiert am: 26.04.2024
Nr.
a.BA.AR.V-L1.10HS
Bezeichnung
Vertiefung L1 (Spezialfragen Designgeschichte 1)
Veranstalter
AA Studiengang Architektur
Credits
2

Beschreibung

Version: 2.0 gültig ab 01.02.2022

Modul- und Kursbeschrieb
 

Modultitel Designgeschichte
Nr. / Code a.BA.AR.V-L1.21HS
Bezeichnung Designgeschichte
Veranstalter AA Studiengang Architektur
Modultyp Wahlpflichtmodul
Angebot / Durchführung Herbstsemester / Frühlingssemester
ECTS-Credits 2
Workload (in Stunden) 60
Modulverantwortung Michael Mieskes (miek)
Kurzbeschrieb Modul Das Modul widmet sich im Wechselspiel von Theorie und Praxis der ästhetischen Form (Architektur, Kunst, Gestaltung). Worüber können wir in unserer Auseinandersetzung mit ästhetischen Phänomenen sprechen? Wo stößt unsere Sprache an ihre Grenzen? Wie lassen sich Grenzbereiche durch unsere Wahrnehmung und Handlung erschließen?
 
Bemerkung  
 
 
Beschreibung  
Handlungskompetenzen Fachkompetenz:  
Grundsätzliche Offenheit gegenüber ästhetischen Phänomenen und
Interesse an kritischer Befragung jener Phänomene;
Kategorieübergreifend (Architektur, Kunst, Gestaltung)
Wissen: aus Erfahrungen eigener gestalterischer Auseinandersetzung
Wollen: zweckrationale Tendenzen hinterfragen und aufbrechen
Können: Selbständiges »lesen« der ästhetischen Objekte und eigene Handlungsfähigkeit auf ästhetischem Terrain entwickeln
 
Methodenkompetenz:
Wissen: Eigene gestalterische Methoden 
Wollen: Hinterfragen jener methodischen Strategien
Können: Methodenunabhängige Handlungsfähigkeit entwickeln
 
Sozialkompetenz:
Wissen: unvoreingenommene ungezwungene Offenheit zum gemeinsamen Diskurs
Wollen: unhierarchische Auseinandersetzung und produktive Teilnahme für eine gemeinsame Sache
Können: kollektives Wissen erzeugen
 
Selbstkompetenz:  
Eigene Beiträge als Diskussionsbeitrag sehen, die im gemeinsamen Diskurs weiterentwickelt oder verändert werden können.
Wissen: mit Intuition aufwiegen
Wollen: Mut zum Experiment und offenem Ausgang
Können: Durch Reflexion jenes offene Vorgehen intellektuell erfassen und zu einem eigenständigen Gehalt bündeln 
 
Leistungsziele und Lerninhalte In praktischen Bereichen der Gestaltung, Kunst und Architektur bemerken wir: eine Auseinandersetzung mit ästhetischer Form führt selten zu buchstäblicher Eindeutigkeit. Eine Annäherungsmöglichkeit unseres Denkens an Formen, die uns sinnlich erscheinen, liefert uns das Mittel der Sprache. Durch sie können wir gewisse gestalterische Schritte kommunizieren und optimieren oder unsere Urteilsbildung vor vollendeten Tatsachen kundtun. Obwohl die Sprache durch ihre Komplexität unserem Denken viele Zugangsmöglichkeiten bereithält,
 
  scheint sie auf ästhetischem Terrain auf zweierlei Weisen begrenzt. Einerseits vermag sie trotz ihrer Komplexität die Vielschichtigkeit sinnlicher Qualitäten nicht vollständig zu fassen. Andererseits scheint sie durch unser zweckrationales Denken gewisse formale
Entscheidungen zu begünstigen, indem bestimmte Aspekte der Form wie z.B. Funktion konkret benennbar werden. Doch steht Gestaltung, Kunst und Architektur durch ihre ästhetischen Formen auch jenseits der konkreten Begriffsbildung. Begriffe wie »schön« deuten auf jene zweckfreie Sphäre, die unser begriffliches und zweckorientiertes
Denken auf die Probe stellt und unsere sprachlichen Zugriffsversuche in Uneindeutigkeit zurücklässt. Um sich dieser Sphäre annähern zu können, muss unser Denken in Bildern operieren. Unsere Imagination und Einbildungskraft sind gefordert, damit sich unser Denken in jenen komplexen Erscheinungen der sinnlichen Welt erschließt. Auf zweckfreiem Terrain möchte das Seminar sich der ästhetischen Form widmen, um das gestalterische Denken und Handeln zu einer notwendigen – sprachlichen wie unsprachlichen – Weise der Kritik zu schulen. Dies soll im Pendelspiel zwischen Theorie und Praxis geschehen.
 
Ziel der Veranstaltung ist es, den Studierenden zu einem angemessenen Einsatz von Sprache über ästhetische Formen zu verhelfen und ein Feld erfahrbar zu machen, das jenseits von sprachlichem Zugriff Legitimation findet. So soll eine Sensibilität gegenüber der vielfältigen gestalterischen Tätigkeit generiert werden, welche die Betrachtung von Form, die formalen Entscheidungen, die Wahl des Materials und der Technik betrifft.  Dies soll aus einem ästhetisch-kritischen Denken entstehen, das sich auch auf unsprachlichem Terrain seiner »Richtigkeit« vergewissert. Damit sollen den Studierenden der Gestaltung, Kunst und Architektur wesentliche Aspekte nähergebracht werden, die in der zweckrational besetzten Alltagspraxis schwer zu erkennen und hervorzubringen sind.
 
Lehr- und Lernmethoden Das Modul untersucht gestalterische, künstlerische und architektonische Form auf theoretischer und praktischer Ebene. Als Erstes sollen kurze Einblicke in Kants Differenzierung der ästhetischen Urteilsbildung dienen, um z.B. Begriffe wie »schön« oder »angenehm« klarer unterscheiden zu können. Mittels konkreter Bildbeispiele soll jene Urteilsbildung untersucht werden, um ein Vokabular zu schulen, das bestimmte ästhetische Erfahrungen präziser einordnen lässt. Auf dieser Grundlage werden zwei Workshop-Themen angeboten, die das Denken mittels Sprache und Imagination auf zweckfreier Ebene fordert.
 
Zur Einleitung eines Workshop-Themas dient ein Einblick in eine konkrete Ästhetische Theorie einer Autorin bzw. eines Autors. Beispiel: Workshop-Thema: »Abdruck als referentielle Form« Textausschnitt von Georges Didi-Huberman »Ähnlichkeit und Berührung«. 
 
Der thematische Anstoß des Workshops wird methodisch folgendermaßen verfolgt: 
 
Theoretische Perspektive;
Aus theoretischer Perspektive werden unterschiedliche Sichtweisen aufgezeigt, die bspw. die Form des Abdrucks verschiedenartig reflektieren. Hierfür werden unterschiedliche Ansätze Ästhetischer Theorie zurate gezogen und anhand konkreter Beispiele von Gestaltung, Kunst und Architektur diskutiert. 
 
Praktische Perspektive; 
Die praktische Gewichtung des Workshops zielt auf eine direkte
Erfahrung durch ästhetische Mittel. In dieser Phase soll das gesetzte
Thema abseits der Sprache behandelt werden. Dabei sollen
  funktionslose Objekte geschaffen werden, die durch verschiedene Medien/Techniken experimentell erstellt werden. So sollen Erfahrungen am Material gewonnen werden, die das Denken jenseits von Zwecken zur kritischen Auseinandersetzung schult. Durch diese
Auseinandersetzung mit Material und Form soll ein Bewusstsein für ästhetische Entscheidungen entwickelt werden, das seine Berechtigung nicht allein durch bestehende Begriffe legitimiert. 
 
Abschliessend sollen die entstandenen Objekte im Kontext der Theorie analysiert und in einem kurzen Text reflektiert werden. Voraussetzung für die Teilnahme am Wahlfach ist zum einen die Bereitschaft, sich mit theoretischen Texten zu befassen und sich einer aktiven,
experimentierfreudigen und vor allem freien Produktion innerhalb eines gewählten Mediums zu widmen.
 
Lehrmittel und -materialien Vorträge, Präsentationen, Bildbeispiele, Textlektüre
Workshops; freie experimentelle Material- und Medienwahl
 
Leistungsnachweis Erarbeitung zweier Workshop-Themen; 
  • Aktive Teilnahme
  • Konzept-/Ideenentwicklung & Herstellung eines »zweckfreien Objekts«
  • Dokumentation und Textverfassung (500 Wörter) (Abgabe als PDF)
 
Bestehensbedingungen Aktive Teilnahme und fristgerechte Einreichung der Dokumentation inkl. Text als PDF.
 
Unterrichts- und Prüfungssprache Deutsch
 
Zulassung / Vorkenntnisse  
 
Allgemeine Bemerkungen  
 

 
 
                 
               

Hinweis

Kurs: Vertiefung L1 (Spezialfragen Designgeschichte 1) -Gruppenunterricht
Nr.
a.BA.AR.V-L1.10HS.G
Bezeichnung
Vertiefung L1 (Spezialfragen Designgeschichte 1) -Gruppenunterricht
Veranstalter
AA Studiengang Architektur

Beschreibung

Version: 1.0 gültig ab 01.08.2013
Beachten Sie bitte die oben publizierte Beschreibung des Hauptmoduls.